Arbeitszeugnis

Was muss ein arbeitsrechtlich korrektes Arbeitszeugnis abdecken?

Ein Arbeitszeugnis muss bestimmte rechtliche Anforderungen erfüllen. Dazu gehören:

• Das Arbeitszeugnis muss wahrheitsgemäß sein: Falsche oder irreführende Aussagen können rechtliche Konsequenzen haben.
• Zeugniscode: Es ist wichtig zu wissen, dass Arbeitszeugnisse oft in einem speziellen Code verfasst werden, der bestimmte Formulierungen und ihre Bedeutungen enthält. Es ist ratsam, sich mit diesem Code vertraut zu machen, um die genaue Aussage des Zeugnisses zu verstehen. Wir haben unten ein paar Formulierungen für Sie zusammengetragen.
• Vollständigkeit: Das Arbeitszeugnis sollte alle relevanten Informationen über die Tätigkeit des Arbeitnehmers enthalten, einschließlich der Dauer der Beschäftigung, der Position und der Tätigkeitsbereiche.
• Positiver Grundton: Ein Arbeitszeugnis sollte grundsätzlich wohlwollend formuliert sein. Negative Formulierungen oder Auslassungen könnten den Arbeitnehmer benachteiligen und letztlich zu rechtlichen Konsequenzen für Sie führen. Vermeiden Sie daher abwertende Bemerkungen oder aber übertrieben klingende Lobeshymnen. Denn auch diese können für einen negativen Beigeschmack sorgen!
• Zeugniserteilungspflicht: Als Arbeitgeber sind Sie nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses grundsätzlich verpflichtet, ein Arbeitszeugnis auszustellen, wenn der Arbeitnehmer dies verlangt.

Was bedeuten die typischen Zeugnisformulierungen wirklich?

Im Arbeitszeugnis gibt es bestimmte Formulierungen, die für gute oder schlechte Noten stehen können. Hier sind einige Beispiele:

Gute Noten:

• „Stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“ oder „Stets zu unserer besten Zufriedenheit“: Diese Formulierungen zeigen, dass der Arbeitnehmer seine Aufgaben immer in höchstem Maße erfüllt hat und entsprechen der Note 1.
• „Hohe Fachkompetenz“ oder „Umfassendes Fachwissen“: Diese Aussagen stehen für die Schulnote „gut“ .
• „Selbstständige und eigenverantwortliche Arbeitsweise“: Dies zeigt, dass der Mitarbeiter in der Lage ist, seine Aufgaben eigenständig und verantwortungsbewusst zu erledigen.
• „Belastbarkeit“ oder „Stressresistenz“: Solche Formulierungen weisen darauf hin, dass der Arbeitnehmer auch in stressigen Situationen gute Leistungen erbringen kann und produktiv bleibt.

Schlechte Noten:

• „Im Großen und Ganzen zufriedenstellend“: Solche Formulierungen können darauf hindeuten, dass die Leistung des Mitarbeiters nur durchschnittlich war und Verbesserungspotenzial besteht. Diese Formulierungen stehen für die Schulnote 4.
• „Zeigt Ansätze“ oder „bemühte sich stets“; Diese Aussagen können darauf hinweisen, dass der Arbeitnehmer zwar bemüht war, jedoch nicht immer die gewünschten Ergebnisse erzielt hat. Sie sind gleichbedeutend mit der Schulnote 5.
• „Konnte die gestellten Anforderungen erfüllen“: Klingt eigentlich gut, oder? Dies kann jedoch darauf hindeuten, dass der Arbeitnehmer die gestellten Aufgaben an sich erfüllen konnte, dies aber nie abgerufen hat.
• „Eingeschränkte Flexibilität“ oder „Schwierigkeiten bei der Anpassung“: Solche Formulierungen können auf mangelnde Anpassungsfähigkeit oder Schwierigkeiten des Mitarbeiters bei Veränderungen hinweisen.