Arbeitsrecht für Arbeitnehmer: Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall

Habe ich Anspruch auf eine Entgeltfortzahlung?

Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, ihren Arbeitnehmern im Falle einer Krankheit eine bestimmte Zeit lang das Gehalt weiterzuzahlen: Das versteht man unter Entgeltfortzahlung. In der Regel beträgt die Dauer dieser Zahlung sechs Wochen. Es gibt jedoch Ausnahmefälle – wie z.B. Verschulden gegen sich selbst, bei denen die Entgeltfortzahlung nicht greift. Die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall ist einer der wichtigsten gesetzlichen Schutzmaßnahmen für den Arbeitnehmer.

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Wie lange habe ich Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall?

Bei einer Krankheit haben Arbeitnehmer Anspruch auf Entgeltfortzahlung für einen Zeitraum von bis zu sechs Wochen. Der Anspruch auf Entgeltfortzahlung besteht jedoch nur, wenn das Arbeitsverhältnis bereits länger als vier Wochen besteht.
Nach Ablauf dieser sechs Wochen kann Krankengeld von der Krankenkasse beantragt werden.
Der Anspruch auf Entgeltfortzahlung endet, wenn das Arbeitsverhältnis während der Krankheit endet.
Wenn die Krankheit auf einen Arbeitsunfall zurückzuführen ist, besteht möglicherweise ein Anspruch auf Verletztengeld.

»Die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall ist ein wichtiger Schutz für Arbeitnehmer, um in finanzieller Hinsicht nicht noch stärker belastet zu werden. Arbeitgeber haben eine gesetzliche Verpflichtung dazu, und Arbeitnehmer sollten ihr Recht darauf im Krankheitsfall unbedingt wahrnehmen.«

Daniel Frick, Partner, Fachanwalt für Arbeitsrecht

Wie hoch ist das Entgelt, das ich während der Entgeltfortzahlung erhalte?

Während der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall erhalten Arbeitnehmer in der Regel weiterhin ihr normales Bruttogehalt.
Auch Sozialversicherungsbeiträge werden während der Entgeltfortzahlung weiterhin vom Arbeitgeber gezahlt.

Was muss ich bei krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit tun?

Bei einer Erkrankung müssen Sie Ihren Arbeitgeber so schnell wie möglich darüber informieren.
Der Arbeitgeber benötigt dann eine ärztliche Bescheinigung, die die Arbeitsunfähigkeit bestätigt.
Diese Bescheinigung muss innerhalb von drei Tagen nach Beginn der Krankheit vorgelegt werden.
Der Arbeitnehmer muss auch die voraussichtliche Dauer der Krankheit angeben.

In welchen Situationen habe ich keinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung?

Wenn die Krankheit durch grobe Fahrlässigkeit oder vorsätzlich verursacht wurde, besteht kein Anspruch.
Wenn der Arbeitnehmer die Krankheit absichtlich herbeigeführt hat (z.B. um eine Auszeit zu nehmen).
Wenn der Arbeitnehmer eine stationäre Behandlung in einer Rehabilitationsklinik in Anspruch nimmt. In diesem Fall zahlt die Krankenkasse ein sogenanntes Krankengeld.

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